Konflikt zwischen Gewerbegebiet und Artenschutz

Die Wirtschaft wächst. Unternehmen entstehen und andere expandieren. Um ihnen die Möglichkeit zu geben sich weiterzuentwickeln sind neue Gewerbegebiete nötig. Dabei werden Tiere und Pflanzen aus ihrem ursprünglichen Lebensraum verdrängt. Nachhaltige Gewerbegebiete könnten einen Kompromiss schaffen.

Nachhaltige Gewerbegebiete: Artenschutz und Unternehmenswachstum vereint

Industrie und Gewerbe brauchen Gewerbeflächen für den Bau neuer Standorte. Besonders im produzierenden Gewerbe ist es wichtig bestimmte Abstände vor allem zu Wohnsiedlungen einzuhalten, um Lärm- und Geruchsbelästigung zu vermeiden. Deshalb ist ein Großteil der ausgewiesenen Gewerbeflächen in zuvor ungenutzten Ortsrandlagen zu finden. Bei der Bebauung dieser Flächen werden meist zahlreiche Tiere und Pflanzen aus ihren Lebensräumen vertrieben, was nicht ohne Folgen bleibt. Die biologische Vielfalt leidet. Der Mensch ist auf ein intaktes Ökosystem, das z.B. sauberes Wasser, Nahrungsmittel und Energieträger bereitstellt, angewiesen. Innerhalb Deutschlands ist der Rückgang von Insekten aktuell wie nie. Viele sind sich mittlerweile der Bedeutsamkeit von Natur- und Artenschutz bewusst.

Standortwahl: Nachhaltiges Gewerbegebiet

Auch Unternehmen können den Artenschutz unterstützen, indem sie sich bei der Standwortwahl für ein nachhaltiges Gewerbegebiet entscheiden. Deren Entstehung und Planung obliegt zunächst den Kommunen. Sie müssen zusätzliche, über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende, Maßnahmen treffen. Man spricht dabei von ökologischer Aufwertung. Es reicht nicht aus negative Folgen für die biologische Vielfalt – wie gesetzlich vorgeschrieben – auszugleichen. Zusätzliche Maßnahmen können sein: die Anlage von Trittsteinbiotopen, die Begrünung von Dächern und Fassaden oder die naturnahe Gestaltung von Grünflächen. Im besten Fall gelingt es Kommunen so zusätzliche Unternehmen, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen, für sich zu gewinnen. Inzwischen können Gewerbegebiete, die besonders nachhaltig gestaltet wurden von der „Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen“ ein Zertifikat erhalten. Entscheidende Kriterien sind neben der biologischen Vielfalt beispielsweise auch Anforderungen an die Emissionsminderung und die soziokulturelle Qualität.

Ein nachhaltiges Gewerbegebiet kann durch die ökologische Aufwertung weiterhin Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt bleiben und schafft zugleich ein attraktives Umfeld für Unternehmen. All das wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

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