Immer mehr Bundesländer beschließen Gesetze, die die Installation von Photovoltaik-Anlagen verpflichtend machen. Es steht auch eine bundesweite Solarpflicht auf der politischen Agenda.
Bereits bestehende Solarpflichten
Baden-Württemberg ist das erste Bundesland, in dem bereits eine Solarpflicht für Wohn- und Nicht-Wohngebäude gilt. Seit Anfang 2023 ist sie auch auf Sanierungen ausgeweitet. So gilt nun auch eine Pflicht zur Installation einer Solaranlage, wenn ein Hausbesitzer ein Dach grundlegend sanieren lässt. Die Definition von „grundlegender Sanierung“ ist jedoch umstritten und sorgt für Kritik.
Solarpflicht für grundlegende Dachsanierungen
Das Umweltministerium des Landes hat die entsprechende PV-Pflicht für grundlegende Dachsanierungen entgegen der Empfehlungen der Fachgewerke beschlossen. Der Handwerkstag befürchtet, dass künftig bei vielen reinen Dachumdeckungen auch ohne energetische Optimierung die PV-Pflicht greift. Denn in der Verordnung zum Gesetz heißt es, dass eine Erneuerung der Abdichtung oder die Eindeckung eines Daches als Baumaßnahme gilt.
Bedenken des Fachhandwerks
Der Hauptgeschäftsführer des Handwerkstags, Peter Haas, kritisiert diese Regelung. „Dadurch drohen PV-Anlagen auf schlecht gedämmten Dächern, die womöglich in einigen Jahren bereits wieder demontiert werden müssten“, sagt er. Das sei wirtschaftlich ineffizient und ein Bärendienst für den Klimaschutz, wenn weiterhin quasi zum Dach hinaus geheizt wird. Der Handwerkstag zeigt sich enttäuscht, dass die Bedenken des Fachhandwerks nicht in die Verordnung aufgenommen wurden.
Baden-Württemberg ist der Vorreiter in Sachen Solarpflicht, aber auch in anderen Bundesländern tut sich etwas. Die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen ist hoch, ob mit oder ohne Pflicht.
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