Engagement in der Energiewende
Zwei Kommunen, ein Ziel: Die Städte Stuttgart und Überlingen am Bodensee arbeiten im Projekt Stadtquartier 2050 zusammen, um gemeinsam zwei Stadtviertel klimaneutral umzustrukturieren. Dabei die Preise für den Wohnraum stabil zu halten, erweist sich als eine der größten Herausforderungen dieser ambitionierten Kooperation. Durch ihre unterschiedlichen Strategien und Vorgehensweisen profitieren die Kommunen unmittelbar voneinander und liefern außerdem wertvolle Erkenntnisse für die Umsetzung zukünftiger Projekte der Energiewende.
Bezahlbar und ökologisch zur Energiewende
Insgesamt beinhaltet das Projekt Stadtquartier 2050 ein Volumen von 960 Wohnungen und eine Investitionssumme von 190 Millionen Euro. In der Landeshauptstadt Stuttgart geht es um das Areal des früheren Bürgerhospitals. Die bestehenden Bauten werden umgebaut oder vollständig abgerissen. Überlingen hingegen plant die Sanierung eines Stadtrandviertels, das zeitgleich um 170 Wohneinheiten wachsen soll. In beiden Stadtquartieren soll mittelfristig klimaneutrales Wohnen möglich sein – das bedeutet vor allem eine ökologisch einwandfreie Strom- und Wärmeversorgung.
Hierfür besteht folgender Maßnahmenplan:
- Energetische Sanierung des Gebäudebestands
- Ausführung der Neubauten im Plusenergiestandard
- Nahwärmeversorgung mit lokaler erneuerbarer Energie
- Ergänzung durch thermische und elektrische Speicher
Stuttgart legt dabei einen zusätzlichen Fokus auf eine hocheffiziente Energieversorgung; Überlingen konzentriert sich mehr auf den Aspekt Wärmeschutz.
Synergien für den Klimaschutz
Die durch die Kooperation gewonnenen Erkenntnisse für innenstädtische bzw. Stadtrandbebauung kommen beiden Kommunen zugute und legen den Grundstein für den Erfolg zukünftiger Projekte. Auch anderen Städten und Kommunen stehen diese Daten zur Verfügung, um selbst ähnliche Kooperationen ins Leben zu rufen und selbst zum Erfahrungsaustausch beizutragen. Dies soll über eine eigens eingerichtete Städteplattform zur Energiewende erfolgen. Die Kennzahlen von Wirtschaftlichkeit, Co2-Bilanz und Energieeffizienz ermöglichen Vergleiche und qualifizierte Entscheidungen. Defizite und Optimierungspotenziale der verwendeten Technologien lassen sich so frühzeitig erkennen und aufgreifen. So wird städteübergreifende Zusammenarbeit gleichsam zum Wissenspool, aus dem alle für ein gemeinsames Ziel schöpfen können.
Sozialverträglich und energieeffizient
Technik und Effizienz ist jedoch nicht alles: Auch die Bürger von Stuttgart und Überlingen sind ein entscheidender Faktor für das Gelingen des Projekts. So werden etwa die Eigentümer von Wohnungen in Entscheidungen maßgeblich mit einbezogen und eine warmmietneutrale Sanierung angestrebt.
Stadtquartier 2050 – Herausforderungen gemeinsam lösen ist eines von insgesamt sechs Leuchtturmprojekten der Förderinitiative Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt und ebnet den Weg für weitreichende Veränderungen im Klimaschutz. Ins Leben gerufen wurde die Initiative durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
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