Ein Energiespar-Contracting löst den Sanierungsstau

Viele Kommunen haben mit einer Vielzahl an fälligen Sanierungen zu kämpfen. Schulen, Kitas, Turnhallen und viele weitere Gebäude sollen trotz begrenzter finanzieller Möglichkeiten saniert werden. Und das so schnell wie möglich, denn schließlich ist der Energieverbrauch alter Gebäude immens. Ein Energiespar-Contracting ist die Lösung für Kommunen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. 

Was ist ein Energiespar-Contracting?

Von einem Energiespar-Contracting können Kommunen, kommunale Unternehmen und gemeinnützige Organisationen profitieren, indem sie ihren Energieverbrauch senken. Es wird vor allem Kommunen mit Energiekosten von mehr als 100.000 Euro empfohlen. Die jeweilige Kommune schließt mit einem spezialisierten Energiedienstleister – dem sogenannten Contractor – einen Vertrag ab. Dieser Vertrag enthält eine konkrete Energiekosteneinsparung, die innerhalb einer festgelegten Laufzeit erzielt wird. Die Kommune erhält eine Art Einspargarantie. Der Energiedienstleister verfügt über das nötige Know-How und ist für die Umsetzung der notwendigen Energieeffizienzmaßnahmen verantwortlich. Zudem trägt er den Großteil der anfallenden Kosten. Der Energiedienstleister deckt seine Kosten durch Anteile an den gesparten Energiekosten. 

Warum ein Energiespar-Contracting?

Kommunen können ihren Energieverbrauch um etwa 40 Prozent reduzieren. Gleichzeitig sparen sie Kosten. Zum einen, da der Contractor die energetische Sanierung und das Energiemanagement übernimmt und somit Personal- und Aufwandskosten gespart werden. Zum anderen fallen je nach Vertrag für Kommunen nur geringe Investitionskosten im Falle von Effizienzmaßnahmen (Heizungsaustausch, Optimierung Lüftungsanlage) an.  

Eine Orientierungsberatung zeigt Kommunen auf, ob ein Energiespar-Contracting die richtige Wahl ist. Die anfallenden Beratungskosten werden vom BMWi gefördert. Darüberhinaus ist auch eine anschließende Ausschreibungs- oder Umsetzungsberatung förderfähig. Einzige Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Beratung durch zugelassene Contracting-Experten erfolgt. 

Praxisbeispiel: Die Gemeinde Zimmern ob Rottweil

Die Gemeinde Zimmern ob Rottweil im Schwarzwald hat sich für ein Energiespar-Contracting entschieden. Ein Contractor übernimmt die energetische Sanierung von fünf Gebäuden der Gemeinde. Vor dem Contracting betrugen die Energiekosten rund 100.000 Euro. Vertraglich festgelegt wurde eine Contracting-Laufzeit von 15 Jahren, die eine Energiekostensenkung von 71.000 Euro pro Jahr garantiert. Der Energiedienstleister investiert hierzu 1,1 Millionen Euro in eine verbesserte Anlagentechnik.

Die Maßnahmen:

• • Ersatz alter Öl- und Gaskessel 
  • Austausch von Heizungspumpen und -reglern
  • Optimale Einstellung der Hydraulik
  • Nutzung effizienter LEDs für die Beleuchtung
  • Automatisierung der Mess- und Steuerungstechnik von Heizungsanlagen

In drei Gebäuden wird die benötigte Wärme durch erneuerbare Energien gewonnen. Die Wärmeversorgung der verbleibenden Gebäude erfolgt über ein Blockheizkraftwerk. Zusätzlich liefern Photovoltaikanlagen Strom. Die Gemeinde beteiligt sich mit 312.000 Euro an den Maßnahmen. Insgesamt verringert sich der CO2-Ausstoß von Zimmern ob Rottweil um 197 Tonnen pro Jahr. 

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