Förderung für Sanierung von Wohngebäuden

Sanierung: Den Zeitplan im Auge behalten

Sanierung von Dach bis Heizung: Alles zu seiner Zeit

Jedes Bestandteil eines Hauses verfügt über eine individuelle Lebensdauer. Entsprechend unterschiedlich sind die Zeiträume, in denen eine Sanierung nötig ist. Besonders für Käufer oder Eigentümer von Bestandsimmobilien ist die Frage nach der Haltbarkeit von Dach, Böden oder Heizungsanlagen relevant. Aber auch für den Hausbau ist eine zuverlässige Planung der künftig anstehenden Sanierungen wichtig für die Kalkulationen.

Gute Planung ist die halbe Sanierung

Als Faustregel sollte verinnerlicht werden, dass Renovierungen und Sanierungen ein fester Bestandteil im Lebenszyklus eines Gebäudes sind. Diese korrekt vorherzusehen und einzuplanen ist nicht nur wichtig für die zeitliche, sondern vor allem auch die finanzielle Planung des Bauherrn. Im Folgenden finden Sie ungefähre Richtwerte für die Lebensdauer verschiedener Elemente. Diese sind natürlich nicht verbindlich und können je nach Art und Qualität der verwendeten Werkstoffe abweichen. 

Sanierung der Außenseiten

Rohbau

Das Grundgerüst des Hauses weist meistens die größte Lebensdauer aller Bestandteile auf. Hier ist das verwendete Material von besonderer Wichtigkeit: Ein Rohbau aus Holz kann leicht bis zu 100 Jahre halten; einer aus Beton sogar bis zu 150 Jahre. 

Fassade

Der Putz aus Kunststoff oder mineralischen Werkstoffen sorgt dafür, dass der Rohbau eines Gebäudes den Elementen besser widerstehen kann. Daher sind Beschädigungen und Risse im Putz natürlich keine ungewöhnliche Erscheinung. Vergrößern sich diese auf ein kritisches Maß oder kommt es zu Moos- und Algenbefall, muss irgendwann neu verputzt werden. Dies ist – je nach durchschnittlicher Witterung – etwa nach 20 Jahren der Fall.

Fenster und Türen

Die sich immer weiter verbessernde Qualität der verwendeten Materialien sorgt für eine steigende Lebensdauer von Fenstern und Türen. Fensterrahmen aus Metall oder Kunststoff können allgemein bis zu 40 Jahre ohne Sanierung überstehen; bei Holzrahmen sind es immerhin noch etwa 30 Jahre. Eine regelmäßige Wartung im Zehn-Jahres-Rhythmus sollte dennoch erfolgen, um Wärmeverlusten und damit erhöhten Heizkosten durch undichte Stellen vorzubeugen. 

Die große Varianz im Material von Außentüren erschwert eine genaue Angabe des Lebensalters, es kann jedoch grob von einer Lebensdauer von etwa 30 Jahren ausgegangen werden. Natürlich sollte dies vor einer Sanierung stets individuell überprüft werden.



Rollläden

Die verschiedenen Ausführungen von Rollläden – ob herkömmlich oder elektrisch betrieben – haben alle gemeinsam, dass sie nach etwa fünf Jahren gewartet und nach spätestens 30 Jahren ausgewechselt werden sollten.

Dach und Dachrinne

Wind und Wetter setzen diesem Bereich des Hauses besonders zu. Eine jährliche Prüfung auf Dichte sollte sowohl für Sattel- als auch Flachdächer selbstverständlich sein. Nach maximal 50 Jahren ist eine grundlegende Sanierung fällig, im Zuge derer auch das Material großflächig erneuert werden sollte. Eine Dachrinne kann, wenn kleinere Schäden umgehend behoben werden, bis zu 25 Jahre betrieben werden. 

Sanierung von Innenanlagen

Innenputz und Tapeten

Für eine Tapete wird in der Regel eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren veranschlagt. Spätestens dann sollte komplett neu tapeziert werden, um z. B. Schimmelbildung vorzubeugen. Verputzte Wände hingegen können bis zu 40 Jahre haltbar bleiben, sofern Wasserschäden oder ähnliche zusätzliche Belastungen ausbleiben.

Böden

Hier sind Material und Nutzungsintensität entscheidend. Ein Bodenbelag aus Parkett erfordert eine regelmäßige Überprüfung und Pflege: Sorgfältiges Abschleifen und Versiegeln erhöht die Lebensdauer beträchtlich, sodass solche Böden bis zu 50 Jahre benutzbar bleiben. Bei Böden aus Kunststoff ist hingegen meistens nach ca. 20 Jahren die Abnutzung so weit fortgeschritten, dass ein Austausch unvermeidlich wird. Teppich bleibt etwa 10 Jahre in verwendbarem Zustand.

Innentüren

Kleine Schäden können hier oft ohne viel Aufwand ausgebessert werden. Über einen Tausch sollten Sie nach spätestens 40 Jahren nachdenken.

Geräte und Installation

Elektroinstallation

Hierzu gehören die Stromleitungen des Hauses sowie deren Ein- und Ausgänge. Besonderes Augenmerk verdient der Starkstromanschluss in der Küche. Eine Wartung empfiehlt sich hier nach 20 Jahren; ausgetauscht werden sollten sie nach 40 Jahren.

Heizung, Boiler und Heizkörper

Zur Heinzungsanlage gehören nicht nur Boiler und Brenner – auch Pumpen und Ventile verschleißen und müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Nach etwa 20 Jahren sollte die erste Prüfung des gesamten Heizsystems erfolgen. Dies ersetzt aber nicht die jährliche Wartung der Anlage. Sollten Ihnen beim Aufdrehen der Heizung Gluckergeräusche auffallen, ist eine Entlüftung fällig. Für die Heizkörper selbst ist eine Wartung im Zehn-Jahres-Rhythmus empfehlenswert; nach 30 Jahren sollten sie aber in jedem Fall ausgewechselt werden. 

Küche

Täglicher Gebrauch sorgt für eine recht hohe Abnutzung von Küche und Einrichtung. Es wird allgemein von einer ungefähren Lebensdauer von 30 Jahren ausgegangen, bevor eine neue Küche notwendig wird. Allerdings kann es sich lohnen, bei den Elektrogeräten schon früher auf eine höhere Energieeffizienzklasse umzurüsten.

Sanitäranlage

Toiletten und Bad sollten regelmäßige alle drei bis vier Jahre gewartet werden. Wird die Pflege nicht vernachlässigt, können Sanitäranlagen und Armaturen problemlos bis zu 40 Jahre überdauern. 

Förderung für Ihre Sanierung

Für die Sanierung eines Wohngebäudes können attraktive Zuschüsse von Bund und Ländern beantragt werden. Verschiedene öffentliche Einrichtungen stellen hierfür Kostenübernahmen und besonders günstige Kredite bereit. Verschenken Sie kein Geld – informieren Sie sich rechtzeitig über Ihre Ansprüche und lassen Sie sich von einem unabhängigen Experten beraten!

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