Das staatliche Forschungsprogramm SINTEG
Das Forschungsprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ – kurz SINTEG – des BMWi geht in die zweite Runde. Das Programm beschäftigt sich mit der Digitalisierung der Stromversorgung. Unter anderem geht es dabei um die Stabilität der Stromnetze und das intelligente Zusammenspiel von Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch. Ziel ist es innovative Lösungen für die Energiewende zu entwickeln. Dazu wurden in der ersten Runde, die 2017 begann, verschiedene Lösungen entwickelt. Seit Anfang 2019 werden nun Praxistests durchgeführt.
Insgesamt testen fünf Modellregionen deutschlandweit, um Musterlösungen für die Herausforderungen der Energiewende zu entwickeln. Der Staat insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung. Im Folgenden werden die einzelnen „Schaufenster“ vorgestellt.
1) C/sells – Kommunizierende Zellen
Eine Region, ein Stadtteil oder einzelne Häuser bilden eine sogenannte Energiezelle. Diese Zellen sollen sich weitestgehend selbst versorgen und tauschen lediglich überschüssige bzw. fehlende Energie aus. Durch ihre digitale Vernetzung wird die überschüssige Energie automatisch verteilt. Ein digitales Informationssystem ermöglicht es Fachleuten erstmals die konkrete Einspeisesituation vor Ort zu überblicken. Auf diese Weise können sie frühzeitig entstehende Netzprobleme erkennen und reagieren. Die Entwicklung des innovativen Energiesystems umfasst 59 Projektpartner und wird mit 44 Millionen Euro gefördert.
2) Designnetz – Intelligente Verteilernetze
Durch die dezentrale Energieerzeugung werden Abnehmer nicht nur versorgt, sondern speisen auch immer häufiger selbst Energie ein. Hier setzt das zweite Projekte für die Energiewende an und befasst sich mit digitalen und intelligenten Verteilnetzen. Experten versuchen die Herausforderungen der Modellregion – bestehend aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland – im Jahr 2035 zu simulieren und zu untersuchen. Insgesamt sind 49 Projektpartner beteiligt. Gefördert wird das Projekt mit 30 Millionen Euro.
3) enera – Regionaler Marktplatz
Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Windenergie. Besonders in der Modellregion Niedersachsen werden große Mengen Windenergie erzeugt, die aufgrund fehlender Netzkapazitäten nicht immer vollständig transportiert werden können. Das Projekt soll klären, wie das Stromnetz flexibler gestaltet und die Energie effektiver genutzt werden kann. Dazu werden Erzeuger, Speicher und Verbraucher zu virtuellen regionalen Kraftwerken zusammengeschlossen. Zusätzlich wird Energie auf einem digitalen Marktplatz gehandelt, um Engpässe auszugleichen. Das Projekt wird mithilfe von 32 Partnern durchgeführt und mit 51 Millionen gefördert.
4) NEW 4.0 – „Blaupause“ für 2035
Die Norddeutsche Energiewende leitet die vierte industrielle Revolution durch Digitalisierung und Vernetzung ein. Dieses Projekt verbindet Hamburg mit Schleswig-Holstein. Bis 2035 soll die Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgen. Im Zuge dessen wurde die Plattform ENKO entwickelt. Sie bringt Stromnachfrage und -angebot ins Gleichgewicht. Zusätzlich wurden neue Batteriespeicher eingebaut, um kurzfristige Schwankungen auszugleichen und das gesamte Netz zu entlasten. Das Schaufenster „NEW 4.0“ beschäftigt sich zudem mit der CO2-neutralen Wärmeerzeugung. Insgesamt arbeiten 61 Partner an diesem Projekt, das mit 44 Millionen Euro gefördert wird.
5) WindNODe – flexible Verbraucher
Im Nordosten Deutschlands wird bereits über die Hälfte des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt. Da es bei Wind- und Sonnenenergie häufig zu großen Überschüssen kommt, wird im Rahmen des Schaufenster WindNODe an Speichertechnologien geforscht. Darüber hinaus stehen auch Abnehmer, die ihren Stromverbrauch zu Spitzenzeiten flexibel erhöhen können, im Fokus. Durch ein digitales Energiesystem können sie ihren Verbrauch an die Stromerzeugung anpassen. Auch im Rahmen dieses Projekts wird an einer Flexibilitätsplattform zur Netzstabilisierung. 76 Partner sind an diesem Projekt zur *Energiewende beteiligt. Gefördert wird es mit 37 Millionen Euro.
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